Prozessdaten-Manager

Der Prozessdatenmanager PDM bildet die zentrale Komponente in RTAPLS. Er verarbeitet die Prozessdaten anhand umfangreicher Konfigurationsdaten. Das Ergebnis dieser Verarbeitungen steht im verteilten RTAPLS Objektmodell zur Verfügung.

PDM verfügt über 2 Schnittstellen :

  • I/O Datenquellen-Schnittstelle für den Transfer von und zu den Erfassungs-systemen. Diese Schnittstelle ist für großen Durchsatz optimiert und kann kurzfristige Überlast-zustände abzufangen.
  • Service Schnittstelle für alle Benutzer-Interaktionen. Diese können als Systemmeldungen dokumentiert werden.

Ergebnis der Verarbeitung von PDM ist :

  • Eintrag der Daten im Prozessabbild 
  • Weitergabe an konfigurierbare Ereignis-Kanäle. Sie bilden auch die Schnittstelle für den Historian. 
  • Ausgabe von Output PVs.
  • Anstoß von Berechnungen der abgeleiteten Werte.

Typische Konfigurationen verarbeiten bis zu 40.000 PV-änderungen pro Sekunde.

Konfigurierbare Verarbeitungen sind:

  • diverse Skalierungen (linear, Kurve, frei programmierbar)
  • Überwachung auf bis zu vier Grenzwertpaare und zwei Gradienten
  • konfigurierbare Alarmverarbeitung mit bis zu acht Alarmprioritäten
  • automatische oder manuelle Sperren
  • Ersatzwertbildung
  • analoge / binäre Filtermechanismen
  • operatorspezifische Berechtigungen
  • abgeleitete Werte
  • Integral, Extermwerte, Mittelwerte
  • integriertes, frei programmierbares Mathematikpaket (RTAPLS - CALC)
  • Feldzeit und Erfassungszeit
  • zweifache Hierarchie zur Abbildung der Anlagenstruktur
  • projektspezifische Statusflags
  • umfangreicher Status pro PV (eine Teil davon OPC-kompatibel)
  • Rückmeldungsüberwachung

CALC - Formelinterpreter

RTAPLS CALC wird für Berechnungen verwendet. Damit können im wesentlichen abgeleitete Werte gebildet oder auch andere Operationen durchgeführt werden. Scheduler-Funktionen zur zeitgesteuerten Aktivierung verschiedenster Aktionen sind ebenfalls integriert.

RTAPLS CALC wird mit einem Umfang an Standardfunktionen ausgeliefert, die durch projekt-spezifische Funktionen einfach erweitert werden können.
Die verwendete Programmiersprache RtPL (Realtime Process Language) ist eine Untermenge von BASIC. Zusätzlich sind noch spezielle Konstrukte für die spontanen und zyklischen Verarbeitungen integriert. 
RtPL interpretierte einen binären Zwischencode und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von ca. 600.000 Operationen pro Sekunde.

 
Folgende Datenquellen (Variable) können von RTAPLS-CALC verwendet werden :

  • PVs inklusive Statusinformationen und allen statischen und dynamischen Attributen.
  • Sonstige RTAPLS Objekte Beliebige RtDb Datensätze und RTA Objekte
  • RtOOS ? Objekte
  • Systemobjekte (Uhrzeit, ...)
  • Globale und lokale Variable

Die RTAPLS PV-Statusinformationen werden bei sämtlichen Berechnungen entsprechend mit verknüpft.